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Konflikte - Warum man sie haben sollte und wie sie für eine Beziehung nützlich sind

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Konflikte sind allgegenwärtig. Wir stehen morgens vor dem Schrank und schwanken zwischen der grauen und der schwarzen Hose und schon haben wir einen Konflikt. Ja, so einfach ist es in einen Konflikt zu geraten. Der Unterschied an der Situation ist, dass man relativ schnell diesen Konflikt löst, indem man eine Entscheidung trifft. In diesem Fall ist es auch eher unwahrscheinlich, dass man sich im Nachhinein über diese Entscheidung ärgert und in den nächsten Konflikt gerät. Zwischenmenschlich sieht die Sache mit den Konflikten schon ganz anders aus. Wenn es in einer Beziehung (Freunde, Familie, Kollegen, Vorgesetzter, Partner/in) zu einem Konflikt kommt, muss erst einmal klar sein, was das überhaupt bedeutet. Man kann sagen, dass ein Konflikt entsteht, wenn zwei Personen unterschiedliche Dinge wollen oder unterschiedliche Absichten, Wünsche oder Motive haben. Hinzukommt, dass die angestrebten Handlungen, um das Ziel zu erreichen, sich gegenseitig ausschließen. Im Klartext heißt das: Sie

Soll ich mich trennen? Die große Frage: gehen oder bleiben?

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Die meisten Paare, die eine Paartherapie machen, nehmen diese eigentlich zu spät in Anspruch. Sie stehen schon so nah am Abgrund und das Ende der Beziehung klopft mit einer unüberhörbaren Lautstärke an die Tür. Oft führen falsche Ansprüche an sich selbst dazu, dass Paare sich lange Zeit keine Hilfe suchen: "Ich schaffe das schon ihn/sie zu verändern". "Wir kriegen das alleine hin". "Es wird alles von alleine wieder so werden wie es mal war" usw. Ein anderer Grund ist häufig die Verleugnung: viele Paare wollen nicht einsehen, dass das Projekt "Paarbeziehung" gescheitert ist, der andere eventuell doch nicht so gut zu einem passt, beide Partner sich in unterschiedliche Richtungen entwickelt haben. Es gibt so viele Gründe, aber im Grunde steht eigentlich immer ein gemeinsamer Punkt dahinter: man selbst muss sich eingestehen, dass man sich verkalkuliert hat. Man hatte eine andere Vorstellung und das Leben hat sein Veto eingelegt. Bei Trennungsfragen

Wie werde ich glücklich?

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Die Suche nach dem Glück gilt heute als eine Lebensaufgabe. Medial wird uns vermittelt, wir müssten uns immer weiter optimieren, unsere Körper stählen, lächeln, positiv denken, nach vorne schauen und das Beste aus uns und unserem Leben machen. Grundsätzlich sind das ja keine "falschen" oder "schlechten" Ansätze. Sie können aber zu Streß führen und verdrängen negative Gefühle und/oder Situationen, die zum Leben dazu gehören: Misserfolge, Traurigkeit, Trennung und so weiter. Für diese Seiten des Lebens ist kein Platz in unserer immer lächelnden Spaßgesellschaft. Ich war auch lange Zeit der Meinung, dass glücklich sein eins der obersten Ziele im Leben sein sollte. In der therapeutischen Arbeit bedeutet dies, dass man mit Klienten  erarbeitet in welchen Situationen sie angenehme Gefühle erleben, welche Aktivitäten ihnen Spaß machen könnten, wie sie sich selbst wohlwollend und wertschätzend gegenüber treten könnten. Mittlerweile bin ich da etwas kritischer geworden. Als

Wann ist Paartherapie/-beratung notwendig?

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Als Paartherapeutin wird mir oft die Frage gestellt, ob es noch Hoffnung für das Paar gibt. Diese Frage kann pauschal meist nicht beantwortet werden, da ich mit dem Begriff Hoffnung Probleme habe. Die Hoffnung behindert in der Regel Veränderung, da ich hoffe,  dass alt Bekanntes bestehen bleibt. Aber dazu in einem anderen Post mehr... Zurück zu dem eigentlichen Thema: wann ist Paartherapie notwendig? Ich erlebe häufig, dass Paare eigentlich erst dann kommen, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist und es sehr viel Arbeit und Hilfe bedarf dieses Kind da wieder herauszuholen. Ich empfehle immer dann zu einer Paartherapie oder Paarberatung zu gehen, wenn ihr merkt, dass es sich immer wieder um die selben Themen handelt, es öfter zu Konflikten kommt, die unlösbar scheinen oder die Stimmung die meiste Zeit angespannt ist. Aus der Anfangsphase einer "Krise" kann man viel leichter herauskommen. Wenn die Fronten erst einmal verhärtet sind, dann wird es immer schwieriger. Häufig g

Wie gehe ich mit Ansprüchen und Gerechtigkeit in einer Partnerschaft um?

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Laut Definition bedeutet Anspruch folgendes:  Ạn·spruch:  1. Erwartungen, die jmd. an jmdn. oder etwas stellt ("hohe Ansprüche an jemanden stellen"), 2. ein Recht, das jmd. auf etwas hat bzw. zu haben glaubt ("auf etwas Anspruch erheben/haben).  Synonym: Anrecht.  Es ist in diesem Zuge schon sehr interessant, dass eine Definition aus einem Wörterbuch etwas ganz entscheidendes, psychologisch wichtiges hervor hebt: ein Recht, das jmd. auf etwas zu haben glaubt. Wir haben oftmals die Vorstellung, dass wir ein Recht hätten auf etwas bestehen zu können, dass der Partner sich ändert, die Schwiegermutter nie wieder vorbei kommt, es irgendwie einen gerechten Ausgleich gibt usw.. Die Frage ist, wer hat das Rechtssystem in die Partnerschaft implementiert? In der Regel kulturelle, gesellschaftliche und mediale Einflüsse, Eltern, frühere Beziehungen, eigene Erfahrungen, aber niemand hat jemals ein Gesetzbuch über Beziehungen geschrieben. Wenn nun auf Gerechtigkeit, Ausgleich und